Nr. 12

Hermann Friedrich Adolf Hagedorn

* 19.06.1886 in Wellentrup bei Blomberg

~ in Reelkirchen

16.01.1950 in Detmold

Eltern:

Geschwister:

Ehen

Hermann und Friederike Hagedorn

Hof Hagedorn in Wellentrup

Das Auto

Seine Tochter Friedchen berichtet:
1920 - 1923 war die große Inflation. Da war von einem Tag zum anderen das Geld nur noch die Hälfte wert. Wenn Vater seine Erzeugnisse verkauft hatte, wurde nach Möglichkeit das Geld sofort umgesetzt. Einmal hatte er eine größere Einnahme, davon wollte er sich ein Auto kaufen. Seine Frau und seine Mutter waren sehr dagegen. Die Mutter sagte:" Junge, wat duin Pappe suiver tehaupe kwailt haet, wist Dui itenanner maken." Die Idee mit dem Auto hat er daraufhin fallen gelassen. Naja, nach 14 Tagen bekam noch jede von den Frauen eine Schürze für das Geld.... Später hatten wir dann ... ein großes geräumiges Auto mit Segeltuchverdeck und Handbremse außen. Wir saßen manchmal mit 10 Personen darin, hinten konnte man noch Küchenstühle reinstellen. Als unser Wilhelm klein war, sein erste Wort was er sagte war "Auto". Wenn er hörte, daß Vater das Auto anließ, lief er was er konnte und wollte mit. Einmal fuhr Vater nach Steinheim, unterwegs fiel Wilhelm aus dem Auto, wahrscheinlich hatte er an dem Griff gespielt. Vater war zu Tode erschrocken, Wilhelm kam hinterher und schrie: "Ich will doch mit!" Vater fragte Wilhelm, was er gerne haben möchte, er war so froh und dankbar, daß Wilhelm nichts passiert war. Wilhelm wünschte sich ein Ziegenlamm. Wir hatten das Auto viele Jahre. In der Zeit hatten im Amte Blomberg nur der Arzt, der Schweinehändler und Hagedorn aus Wellentrup ein Auto.

Bei dem Auto handelte es sich um einen Wagen der Marke AGA. 15000 Stück wurden zwischen 1919 und 1928 hergestellt. Der Wagen galt als sparsam und zuverlässig, der "Volks"-wagen seiner Zeit.

Dem lieben Großvater zu seinem 60. Geburtstag von seinen Enkelkindern

Friedchen, Hermann, Helmut und Elisabeth Hagedorn